Radwege erkundet: Viel Kritik im Detail

Trotz Regens sind wetterfeste Norderstedterinnen und Norderstedter der Einladung der SPD gefolgt, die Veloroute 1 und andere Radwege zu erkunden. Weil Tadeln leicht und Loben schwer ist, liegt es nahe, dass während der Tour mehr kritisiert als Anerkennung für das Erreichte ausgesprochen wurde. Es wurde aber auch deutlich, wie schwierig es ist, dem Radverkehr mehr Raum zu geben in einer Stadtplanung, die jahrzehntelang den Autoverkehr bevorzugt hat.

Velorouten und andere Radwege - Fahrradtour der SPD Norderstedt
Start im Stadtpark: Radtour der SPD zum Thema "Radwege in Norderstedt" Bild: SPD

Im Stadtpark ging die Radtour los, und zwar zunächst nach Norden bis zur jüngsten Radwege-Errungenschaft in Norderstedt, der Protected Bike Lane in der Harckesheyde. Weil die Teilnehmer häufig mit dem Rad unterwegs sind, haben sie nicht nur die Vorteile des neuen breiten Fahrstreifens erkannt, sondern auch die Schwächen der Wegeführung am Beginn und am Ende.

Radweg Oststraße: Luft nach oben

Weiter führte der Weg entlang der Oststraße auf einem schmalen, holperigen Gehweg, der durch das blaue Verkehrszeichen auch als benutzungspflichtiger Radweg gekennzeichnet ist.

Radschnellweg nach Hamburg: Langwierige Planung

Nächster Halt war die Einmündung in die Schleswig-Holstein-Straße. Dort wurde über die geplante Radschnellverbindung Bad Bramstedt-Hamburg gesprochen, die parallel zur Schleswig-Holstein-Straße mit je eigenen Bahnen für Radfahrer und Fußgänger verlaufen soll. Die Planungen befinden sich in einem frühen Stadium – bis zur Realisierung vergehen noch viele Jahre.

Radweg mit Vorrang: Velorouten

Entlang der Schleswig-Holstein-Straße ging’s dann bis zur Kreuzung Ulzburger Straße, von dort zur AKN-Haltestelle Haslohfurth und weiter auf der Veloroute 1 bis zur Radstation in Norderstedt Mitte. Velorouten sollen mindestens 2,5 m breit sein, zügiges Fahren erlauben und möglichst selten die Führungsform ändern. Auf dem Weg ist deutlich geworden, wie schwer der Anspruch zu verwirklichen ist. Zwei Dinge sind den Teilnehmern besonders unangenehm aufgefallen: die Pfützen und die Enge auf einem nicht asphaltieren Teilstück bis zur Oadby-and-Wigston-Straße – und eine Holperstrecke dort, wo Wurzeln den Asphalt anheben.

Abschluss an der Radstation Norderstedt Mitte

Nach zwei Stunden war die Radtour an der Radstation zu Ende. Trotz des regnerischen Wetters hat sie den Teilnehmern gefallen. Einige haben fleißig Kontaktdaten ausgetauscht und wollen in Verbindung bleiben.