Zur Landtagswahl 2017 war es bereits möglich, zur Bundestagswahl bleibt es immer noch verwehrt. Gemeint ist das Wahlrecht für Jugendliche ab 16 Jahren. Die Landtagsabgeordnete Katrin Fedrowitz hofft auf die Absenkung des Wahlalters auch für die Bundestagswahl durch die neue Regierung.
„Wir haben in den Jugendorganisationen der Parteien, aber auch in überparteilichen Bewegungen viele junge Menschen, die nicht nur zusehen wollen. Sie wollen Verantwortung übernehmen und ihre Zukunft mit gestalten“, erklärt Fedrowitz. Damit verweist sie auf die Kinder- und Jugendbeiräte in vielen Städten und Gemeinden, aber auch auf Fridays for Future. Stärker als je zuvor fordern junge Menschen Mitbestimmung, wenn es um ihre Zukunft geht. Der 15. Kinder- und Jugendbericht attestierte das politische Interesse bereits 2017. Demnach fehlten den Jugendlichen oftmals lediglich Mitbestimmungsrechte und Gestaltungsräume.
„Wir erleben die Aktivierung junger Menschen, die den Umgang mit dem Klimawandel kritisieren. Sie fordern ein Umdenken der Politik und wollen mit ihren Forderungen Gehör finden und etwas verändern“, sagt die Landtagsabgeordnete. Ein Wahlrecht für Jugendliche ab 16 Jahren würde Politiker stärker auffordern, die Interessen der jungen Generation wahrzunehmen. Damit könne man junge Menschen frühzeitig für demokratische Teilhabe gewinnen.
Die Beteiligung junger Menschen ist für die Landtagsabgeordnete Katrin Fedrowitz auch eine Frage der Gerechtigkeit. Junge Auszubildende zahlen Steuern und leisten ihren Beitrag zur Gemeinschaft, dürfen aber nicht mitentscheiden. Schülerinnen und Schüler wollen mitreden, wenn es um die rechtlichen Vorgaben und die Gestaltung ihrer schulischen und beruflichen Bildung geht.
Fedrowitz begrüßt die Absicht der verhandelnden Parteien in Berlin, das Wahlalter herabsetzen zu wollen. Da das Wahlalter von 18 Jahren zur Bundestagswahl im Grundgesetz festgeschrieben ist, benötigt eine zukünftige Ampelkoalition 79 Stimmen aus der Opposition, um die nötige Zweidrittelmehrheit zu erreichen. Eine Gesetzesänderung würde über 1,5 Millionen Jugendliche betreffen.