Scherbenhaufen nach Streichung der Mittel für die Gemeinschaftsunterkunft Lawaetzstraße nach dem Norderstedter Modell

Die Landtagsabgeordnete Katrin Fedrowitz findet deutliche Worte: “Das Norderstedter Modell war eine Gemeinschaftsleistung von Verwaltung, Politik und Ehrenamt, neu und innovativ. Dafür war Norderstedt weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt.

In der Sitzung des Hauptausschusses am 07.03.2022 wurden die Mittel für die Gemeinschaftsunterkunft Lawaetzstraße nach dem Norderstedter Modell durch die CDU mit Unterstützung der FDP, WIN, Freie Wähler und AfD gestrichen.
Jetzt wurden die Konsequenzen deutlich dargelegt. So berichtet die Verwaltung auf Anfrage der SPD-Fraktion, dass die bereits für das Projekt ausgegebenen Planungskosten sich auf 23.000 Euro belaufen. Aber neben den monetären Schaden gäbe es vor allem einen sozialen Schaden.
Anstatt des Norderstedter Modells mit geförderten Wohnungen, werden städtische Flächen nun mit Mobilgebäuden bebaut. Das sorge dafür, dass die Menschen länger in den Gemeinschaftsunterkünften untergebracht werden. „Die Integration der Menschen wird unnötig erschwert!“, ärgert sich Tobias Schloo, Vorsitzender des Sozialausschusses. „Mit dem Norderstedter Modell hätten wir an der Laewaetzstraße in 100 Wohnungen zur Hälfte Geflüchtete untergebracht und zur Hälfte die Wohnungen an Menschen mit Wohnberechtigungsschein vermietet. Dort hätte es zu einer nachbarschaftlichen Begegnung kommen können. Dies hätte die Integration massiv befördert.“
Die Folgen des Handelns der konservativen Fraktionen wiegen schwer. Neben wachsendem Personalbedarf und damit wachsenden Kosten für die Verwaltung und Betreuung der Containerdörfer ist eine Konsequenz besonders schwerwiegend: Die Gemeinschaftsunterkunft Fadens Tannen im maroden Gebäude der ehemaligen Realschule Harksheide, der wahrscheinlich unwürdigsten Gemeinschaftsunterkunft in Norderstedt, wird nicht aufgelöst. Hierfür wären die neu geschaffenen Wohnungen nach dem Norderstedter Modell besonders wichtig.
Die Landtagsabgeordnete Katrin Fedrowitz findet deutliche Worte: “Das Norderstedter Modell war eine Gemeinschaftsleistung von Verwaltung, Politik und Ehrenamt, neu und innovativ. Dafür war Norderstedt weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt. Wenn man dann im Abendblatt liest, dass der Landtagskandidat der CDU die Sozialdezernentin und den Amtsleiter für Gebäudewirtschaft bei der Unterbringung der ukrainischen Flüchtlinge unterstützen möchte, dann fragt man sich schon, wie ehrlich diese Worte gemeint sind und vielen Bürger*innen geht es vermutlich ähnlich.”
Tobias Schloo, Vorsitzender des Sozialausschusses fasst zusammen: „Mit dem Handeln des Bündnisses um CDU und FDP werden viele Menschen getroffen. Egal ob Geflüchtete, Frauen, die nicht aus dem Frauenhaus ausziehen können, Alleinerziehende oder auch Fachkräfte. 100 bezahlbare Wohnungen sind weg. Der Weg der ist falsch.”