Erste Solardachpflicht im Neubaugebiet

Das war eine Premiere: Zum ersten Mal hat der Ausschuss für Stadtentwicklung und Verkehr beschlossen, dass in einem Norderstedter Neubaugebiet jedes Haus mit einer Solaranlage ausgestattet werden muss.

Falkenbergstraße, Gebiet des Bebauungsplans 329
Noch ein Feld, bald Wohngebiet und öffentliche Grünanlage Bild: SPD

Es geht um den Bebauungsplan 329 für ein Gebiet im Norden der Falkenbergstraße. Dort sollen Mehrfamilienhäuser, Reihenhäuser und Einzelhäuser sowie eine öffentliche Grünanlage entstehen. Einzelheiten mit Lageplan sind im Ratsinformationssystem nachzulesen.

Solarstrom kombiniert mit Wärmepumpen

Die SPD-Fraktion hatte den Antrag schon in der Sitzung am 4. Mai 2023 gestellt, aber andere Parteien konnten sich noch nicht entschließen und hatten um Vertagung auf den 1. Juni gebeten. Mit knapper Mehrheit von 8 gegen 6 Stimmen ist nun festgeschrieben, dass jedes Dach zu mindestens 50 Prozent mit Photovoltaik-Modulen und/oder mit Solarthermie-Modulen ausgestattet werden muss. In der Praxis werden die Photovoltaik-Module die größere Rolle spielen, denn der Investor hat schon angekündigt, zum Heizen Wärmepumpen zu verwenden. Wärmepumpen brauchen Strom – ideal, wenn der vom eigenen Dach kommt.

An zukünftige Generationen denken

Fraktionsvorsitzender Nicolai Steinhau-Kühl freut sich über den Beschluss: „Das SPD-Parteiprogramm von 2007 hat das solare Energiezeitalter als Ziel ausgegeben. Endlich gibt es auch in Norderstedt ein Signal, dass das Ziel erkannt ist“, sagt er. Und weiter: „Allerdings haben CDU und FDP gegen die Solarpflicht gestimmt. Und das, obwohl die Stadtvertretung schon im Jahr 2019 ihre Ausschüsse aufgefordert hat, ihre Beschlüsse an einer nachhaltigen Klima- und Umweltpolitik zu orientieren. Angesichts der Mehrheitsverhältnisse in der zukünftigen Stadtvertretung lässt das nicht Gutes befürchten. Die Folgen des Nichtstuns werden nachfolgende Generationen tragen müssen.“

SPD-Stadtvertreter Lasse Jürs ergänzt: „Das neue Wohngebiet wird nicht nur vorbildlich durch einen geringen Ausstoß von Treibhausgasen sein, sondern wer dort einzieht, wird sich über geringe Energiekosten freuen. Denn die Sonne schickt keine Rechnung.“