Sicherheit als Gesamtkonzept

Erhöht Kameraüberwachung die Sicherheit in unserer Stadt? Die SPD meint: Nein, dazu braucht es mehr.

Einig in Sachen Sicherheit: Oberbürgermeisterin Elke Christina Roeder und SPD-Vorsitzende Katrin Fedrowitz Bild: SPD

„Erst vor wenigen Tagen ist es zu einer Körperverletzung im kameraüberwachten Bereich einer Bank in Norderstedt gekommen“, sagt die SPD-Vorsitzende Katrin Fedrowitz. „Weder der Übergriff selbst noch die Körperverletzung konnte von der Kamera verhindert werden. Deshalb fragen wir  uns, ob eine Kameraüberwachung wirklich die Lösung des Problems ist.“

Fedrowitz hält eine Kombination aus Maßnahmen für richtig. „Die Menschen in unserer Stadt fühlen sich in bestimmten Bereichen rund um das Herold Center und in Norderstedt-Mitte unsicher. Dort treffen sich unterschiedliche Gruppen, die teilweise Passantinnen und Passanten belästigen oder sogar körperlich angreifen. Das Problem anzupacken, ist Aufgabe der Verwaltung: vom verstärkten Einsatz des Ordnungsamtes, einer besseren Beleuchtung, dem möglichen Abschalten des WLANs über bauliche Veränderungen bis hin zum Einsatz eines externen Sicherheitsdienstes oder auch dem Einsatz einer Kameraüberwachung, wenn dieser sich als sinnvoll darstellt. Jeder einzelne Aspekt soll dazu führen, dass diese Orte für die Personengruppen nicht mehr attraktiv sind.“

Verdrängung ist keine Lösung

Aus den Berichten der Polizei weiß Fedrowitz, dass die Gruppen, die sich in Norderstedt treffen, vorher aus Hamburg verdrängt worden sind. „Sie nun an andere Orte innerhalb der Stadt oder in Nachbargemeinden zu verdrängen, kann nicht das Ziel der Norderstedter Politik sein“, appelliert sie.

Roeder: Prävention und Sozialarbeit

Oberbürgermeisterin Roeder mit der SPD an ihrer Seite sieht einen weiteren Ansatz: „Neben allen baulichen und personellen Maßnahmen, die auch schon umgesetzt werden, muss die Prävention in unserer Stadt verbessert werden. Die Straßensozialarbeit ist in den vergangenen Jahren von der fachlich zuständigen Dezernentin nicht als Schwerpunkt gesehen worden. Hier kann die Politik die Verwaltung dazu veranlassen, den Jugendlichen mit Streetworkern Ansprechpartner vor Ort zu bieten und in modernen Jugendfreizeitheimen alternative Treffpunkte zu bieten.“

„Die neuen Treffpunkte dürfen nicht an den Bedürfnissen junger Menschen vorbei geplant werden. Wir wollen eine stärkere Einbindung der Nutzer in die Planung und in den Betrieb der Einrichtungen. Einen demokratisch gewählten Beirat halten wir für einen guten Ansatz, um die jungen Menschen zu erreichen und ihnen die Teilhabe an Entscheidungsprozessen zu ermöglichen“, sagt Fedrowitz.

Die SPD unterstützt das Vorgehen ihrer Oberbürgermeisterin: „Die Erarbeitung eines ganzheitlichen Sicherheitskonzeptes ist bei der sozialdemokratisch geführten Verwaltung in guten Händen.“